RALPH VON KAUFMANN

Intaglio Art

Intaglio Printing

Process of development

Dieses Edeldruckverfahren ist eine Symbiose aus klassischer Radierung und Fotografie. Jeder Abzug auf dem Kupferdruckpapier ist einmalig. Das Auftragen der Kupferdruck-Ölfarbe, das Ausreiben der Radierplatte mit Gaze und das Drucken auf der Radierpresse erfolgen wie beim Kupferstich für jeden Abzug in reiner Handarbeit.

Ich startete mit meinen ersten Experimenten im Fotopolymertiefdruck, nachdem ich in einer Fachzeitschrift einen Artikel über den New Yorker Fotografen Peter Liepke laß, der meine Neugierde weckte. Von seinen New Yorker Fotografien fertigt er erst Platinum/Palladium Drucke oder Gummidrucke an, um dann eine „Special Photogravure Edition“ auf der Radierpresse drucken zu lassen.

Als Fotograf arbeitete ich zu der Zeit schon viele Jahre ausschließlich digital. In die analoge Dunkelkammer mit der vielen Fotochemie wollte ich jedoch nicht zurück. Auch die klassische Heliogravüre, bei der eine fotografische Vorlage mittels Säure in die Kupferplatte geätzt wird, kam für mich nicht in Frage. So suchte ich nach einem Weg, wie ich meine Fotografie mit der Fotogravüre verbinden konnte. Dabei stieß ich auf die noch sehr junge Technik des Fotopolymertiefdrucks. Es dauerte 1 Jahr und viele viele Versuche bis ich die erste Fotoradierung, so wie ich sie haben wollte, drucken konnte. Den Tiefdruck mit Kupferplatte, Ölfarbe und Radierpresse lernte ich beim Künstler Sven Wohlgemuth in Hamburg.

Bei der Intagliotypie Radiertechnik handelt es sich um ein „Non-Toxic Intaglio Printmaking“: Anstatt direkt in die Kupferplatte mit giftiger Säure zu ätzen wie bei der Heliogravüre, wird auf die Platte im abgedunkeltem Raum von Hand und mit Hilfe eines Wasserzerstäubers eine dünne Fotopolymerschicht aufgerakelt. Diese Schicht ist lichtempfindlich und noch ungehärtet. Die restliche Feuchtigkeit zwischen Kupferplatte und Polymerschicht wird in der Radierpresse rausgepresst und die Platte dann über Nacht im Dunkeln getrocknet. Am nächsten Tag ist die Druckplatte bereit für die Belichtung mit dem Motiv. Das Motiv, das zuvor mit einem Inkjetprinter und schwarzer Pigmenttinte in feinstmöglicher Auflösung auf eine transparente Folie gedruckt wurde, wird dann im direkten Kontakt unter Vakuum mit UV-Licht in die Druckform gebrannt. Da der Polymer erst unter Bestrahlung mit UV-Licht härtet, hat die schwarze Pigmenttinte des Inkjetprinters den Vorteil, das sie kein Licht durchläßt. Dadurch bleibt der Polymer unter jedem noch so feinen schwarzen Pigmenttintenpünktchen bei der Belichtung weich. Folglich führt jeder feinste schwarze Spritzer auf der Folie aus dem Tintenstrahldrucker zu einer Vertiefung in der Druckplatte und alle transparenten Bereiche auf der Folie, die das UV-Licht durchlassen, härten die Polymerschicht. Das Bild besteht also aus ganz vielen kleinsten Vertiefungen , in die die Ölfarbe hineingerieben wird. Für die Belichtung der Platte verwende ich einen 300kg schweren Kontaktkopierer aus analogen Zeiten der Firma Theimer aus den 1980er Jahren. In diesem Gerät sind ein 1000 Watt UV-Strahler und ein schwerer Vakuumrahmen verbaut.

Before the gravure plate can be rubbed with oil ink, the soft unexposed polymer has to be removed from the plate. To do this, the exposed plate is briefly placed in a bowl of washing lye or washing soda. The alkaline soda dissolves the soft polymer out of the depressions. After a short intermediate rinse in water, the polymer layer with the depressions is fixed and hardened in an acidic vinegar bath.

The printing on paper that follows is identical to traditional copperplate engraving and classical etching. The printing plate is rubbed with oil paint and wiped out by hand with gauze in many passes until the oil paint is only left in the depressions. When the plate is ready for printing, it is placed on the printing table of the etching press. A damp etching board is carefully placed over it, the whole thing is covered with a printing felt and together the printing plate and copper printing paper are moved through the rollers of the etching press by slowly spinning a large flywheel. The pressure of the steel rollers, which weighs tons, the moisture in the etching board and the felt mat transfer the oil ink from the depressions in the printing plate onto the etching board. The print is complete. For each subsequent print, the printing plate is again rubbed with oil ink and wiped with gauze.

Da die Vertiefungen nicht wie bei der Heliogravüre mit Säure in die Kupferplatte geätzt, sondern in die darüberliegende Fotopolymerschicht belichtet werden, kann die Kupferplatte nach dem Druck der Edition für andere Motive wiederverwendet werden. Beim Einweichen über längere Zeit in einem Bad Waschlauge löst sich das Fotopolymer von der Kupferplatte.

Für die Tiefdrucke verwende ich ein Kupferdruckpapier von Hahnemühle. Das Echt-Bütten Papier für künstlerische Drucktechniken wird in Einzelbögen auf einer Rundsiebpapiermaschine hergestellt. Es ist säurefrei und alterungsbeständig. Bei allen Fotoradierungen handelt es sich um von mir selbst angefertigte Originalgrafiken.

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